Das Programm 2023
Programmvorschau und Archiv

Im monatlichen Rhythmus organisiert die MJG Veranstaltungen für ihre Mitglieder. Die Inhalte sind jeweils hochaktuell, die Referierenden kompetent und erfahren und es gibt Gelegenheit zu kollegialer Begegnung und persönlichem Austausch.
Januar 2023
Das Steuerrecht ist wie kein anderer Bereich des Rechts für die Digitalisierung geeignet, da es sich um Massenverfahren handelt, bei denen es viel um Berechnungen und Zahlen geht. Daher verwundert es nicht, dass die Finanzverwaltung an der Spitze der Digitalisierung im öffentlichen Bereich steht. Ein großer Teil der Steuererklärungen wird inzwischen online abgegeben. Aber auch im Bereich der steuerberatenden Berufe und der Steuerabteilungen in Unternehmen hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Professor Mellinghoff beschreibt in seinem Vortrag die Entwicklungen der Digitalisierung im Steuerrecht und die großen Herausforderungen für Staat und Gesellschaft.
Februar 2023
Das Arbeitsrecht in Deutschland beschränkt sich schon seit Langem nicht mehr allein auf das nationale Recht. Deutsche Rechtsnormen sind unionsrechtlich determiniert, wenn es um die Umsetzung von Richtlinien geht. Unionsrecht kann unmittelbar gelten und dem deutschen Recht, selbst solchem von Verfassungsrang, in der Anwendung vorgehen. Darüber hinaus spielen die Vorgaben der Europäischen Menschenrechtskonvention eine nicht unerhebliche Rolle. Die Entscheidung von Arbeitsrechtsstreitigkeiten und die dazu erforderliche Interpretation der Rechtsnormen liegen mit den Gerichten für Arbeitssachen, dem Bundesverfassungsgericht, dem Gerichtshof der Europäischen Union und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in den Händen mehrerer Akteure. Die Existenz verschiedener Kodifikationen und Rechtsordnungen mit ihren Gerichten macht die Orientierung für Rechtssuchende und Rechtsanwendende nicht immer einfach. Es stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis die einzelnen Rechtsnormen und die dazu ergangene Rechtsprechung zueinanderstehen und wie sie sich gegenseitig beeinflussen. Einen Überblick darüber soll der Vortrag von Sascha Pessinger, Richter am Bundesarbeitsgericht, geben.
Welche Probleme sich bei der Anwendung des geltenden Rechts in der Auslegung durch die Gerichte ergeben, soll insbesondere am Beispiel des mehrdimensionalen Schutzes der Religions- und Weltanschauungsfreiheit und des damit konfligierenden Verbots, religiöse oder weltanschauliche Zeichen am Arbeitsplatz zu tragen, illustriert werden.
März 2023
im Anschluss Vortragsveranstaltung zum Thema: „Rechtsanwaltskammern zwischen Pflicht und Kür – Aufgaben und Rollen der RAK München mit besonderem Blick auf das Thema Fachanwaltschaften und die sonstige Spezialisierung in der Anwaltschaft“
April 2023
Der Klimawandel stellt eine Herausforderung für die gesamte Rechtsordnung dar, nicht etwa „nur“ für das Umwelt- und Planungsrecht. Von entscheidender Bedeutung für die Erreichung der hochgesteckten Ziele und die Einhaltung der anspruchsvollen Emissionsmengenbudgets ist die Innovationskraft der Wirtschaft. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die damit in Verbindung stehenden Instrumente des Ordnungsrechts, des Subventions- und Auftragwesens sowie der Neuausrichtung der ökonomischen Rahmenbedingungen unter der Leitidee der Nachhaltigkeit.
Mai 2023
Der Referent wird in seinem Vortrag einen Überblick über die Bedeutung der gesetzlichen Unfallversicherung, den versicherten Personenkreis und die wichtigsten Versicherungsfälle (Berufskrankheit und Arbeitsunfall) geben. Dabei wird der Referent aber auch auf aktuelle Fragen etwa zur Tätigkeit im Homeoffice und der Covid-19-Pandemie eingehen. Daneben wird er auch versuchen, die Problematik der Kausalität im Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung darzustellen. Der Referent ist Vorsitzender Richter eines „Unfallsenats“ am Bayerischen Landessozialgericht.
Juni 2023
„Menschenrechtsklagen vor deutschen Zivilgerichten“: Kaum jemand dürfte der These widersprechen, dass die Durchsetzung der Menschenrechte in einem Rechtsstaat zu den vornehmsten Pflichten der Gerichte zählt. Aber schon weniger eindeutig erscheint, ob bzw. inwieweit dies auch Sache der Zivilgerichte ist, zumal dann, wenn es um Klagen wegen Menschenrechtsverletzungen geht, zu denen es im Ausland gekommen ist (bzw. gekommen sein soll). Ist der deutsche Zivilprozess für solche Angelegenheiten gedacht und/oder gerüstet? Den damit zusammenhängenden prozessualen Grundsatzfragen, die sich auch und gerade in grenzüberschreitenden Fällen ergeben, soll der Vortrag nachgehen. Das besondere Augenmerk gilt dabei der Durchsetzung von menschenrechtlichen Mindeststandards im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes.
Juli 2023
Wo steht das Bundesverwaltungsgericht heute, 70 Jahre nach dem Beginn seiner Rechtsprechungstätigkeit im Juni 1953? Welche Grundbedingungen, Herausforderungen und Grenzen prägen seine Judikatur im Verhältnis zur Landesverwaltungs-, Bundesverfassungs- und Unionsgerichtsbarkeit? Diesen Fragen will der Vortrag anhand ausgewählter Fälle mit bayerischen Bezügen aus verschiedenen Rechtsgebieten nachgehen. "Allerlei" Themen aus der "Leipziger" Rechtsprechung werden dabei zur Sprache kommen.
August 2023
Sommerpause
September 2023
Oktober 2023
Herr Prof. Dr. Harbarth wird im Rahmen seines Vortrags bei der Münchner Juristischen Gesellschaft zu dem Thema „Rechtsstaat in bester Verfassung?“ sprechen.
Im Anschluss an die Veranstaltung lädt die Gesellschaft Sie zu einem Imbiss in die Kantine des Justizpalasts ein. Um Anmeldung wird bis zum 25. September 2023 gebeten.
November 2023
Die Referentin gibt einen Überblick über Chancen und Risiken des Einsatzes künstlicher Intelligenz in der Entscheidung des Vorstands einer Aktiengesellschaft. Im Schwerpunkt zielt der Vortrag auf die Frage, ob die aktienrechtlichen Rahmenbedingungen (insbesondere § 76 AktG und die business judgment rule) im Zeitalter künstlicher Intelligenz der Anpassung bedürfen.
Dezember 2023
Podiumsdiskussion:
Moderation: Prof. Dr. Christoph Knauer
Grußworte:
Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Georg Eisenreich, MdL, Bayerischer Staatsminister der Justiz
Es diskutieren:
Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister a.D., MdL a.D. und Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe
Andreas Franck, Oberstaatsanwalt und Zentraler Antisemitismusbeauftragter der Bayerischen Justiz
Peter Guttmann, Rechtsanwalt und Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Stella Leder, Kultur- und Literaturwissenschaftlerin
Eine Teilnahme ist nur nach Bestätigung und verbindlicher Anmeldung bis 26. November 2023 möglich. Einlasskontrolle spätestens 17.30 Uhr, bitte seien Sie pünktlich.